Graffitis in Genf? Das ist kein Widerspruch.
Intuitiv scheinen Genf und Graffitis nicht besonders gut zueinander zu passen. Schmierereien zwischen den prunkvollen Bauten der internationalen Organisationen? Auf den ersten Blick: Fehlanzeige. Bei näherem Hinsehen sieht sich der Besucher allerdings dazu gezwungen, seine Meinung zu revidieren. Denn: Genf hat eine erstaunlich lebendige Street-Art-Szene.
Street Art gibt es in verschiedenen Gegenden der Calvin-Stadt. Zum Beispiel im zentral gelegenen Quartier «Les Grottes» gleich hinter dem Gare Cornavin. «Les Grottes» ist ein bei Künstlern und Intellektuellen beliebtes Viertel und als solches geradezu prädestiniert als Hot Spot einer subversiven Kultur. Bei einem kleinen Spaziergang durchs Quartier werden Sie schnell fündig - etwa an der Rue des Grottes oder an der Rue Fendt.
Lokale und internationale Künstler am Werk
Ebenfalls beliebt bei Graffiti-Künstlern und Street Artists ist der Stadtteil Jonction westlich des Zentrums. Insbesondere entlang der Rhône und rund um den Pointe de la Jonction finden Sie zahlreiche kleinere und grössere Meisterwerke. Dabei hat Genf nicht nur selber Talente wie Jazi oder Serval hervorgebracht, sondern übt auch eine magnetische Wirkung auf berühmte internationale Künstler und Kollektive wie MerlynOne oder die EDK Crew aus.
Alle Stile vertreten
Auch stilistisch ist Genf sehr breit aufgestellt: Von stylischen Schriftzügen über bekannte Comic-Figuren bis hin zu politisch brisanten Malereien findet sich hier alles. Dabei ist in der Calvin-Stadt - im Gegensatz zu anderen Städten mit einer regen Subkultur - kein Kleinkrieg zwischen Street Art und Graffiti-Kunst auszumachen. Und mit Desstres verfügt die Stadt sogar über eine Non-Profit-Organisation, die sich für Graffiti-Kunst und Street Art einsetzt. Mittels verschiedener Aktionen und Veranstaltungen sensibilisiert die Vereinigung die breite Öffentlichkeit für das künstlerische Schaffen der Street Artists und schafft einen legalen Rahmen für Graffitis.
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