Bevor Sie sich ins Getümmel stürzen und sich den berühmten, bei Touristen besonders beliebten Sehens-würdigkeiten zuwenden, wählen Sie doch erst einmal einen entspannten Spaziergang entlang dieser Denk-mäler, um in Ruhe zu entscheiden, mit welchem Sie anfangen wollen. Das ist wirklich meine Lieblingsart, den Tag mit meinen Kindern in London zu verbringen. Das gilt übrigens auch für viele meiner Freunde mit Kindern, die ebenfalls große Fans dieser „Walking Tours“ sind. Der Vorteil? Ihre Kinder sind beschäftigt, während Sie einen guten Eindruck von der Stadt bekommen. Es gibt eine Vielzahl von Stadtführungen – oder aber Sie machen sich einfach selbst auf den Weg, um die Stadt zu Fuß zu erkunden! Kinder lieben die einfachen Dinge: U-Bahn-Fahren, Enten füttern oder den Schiffen auf der Themse zu-schauen. Die ganze Sache entspannt anzugehen, wird Ihnen dabei helfen, es auch wirklich zu genießen. Meine Vorschläge basieren auf diesen Ideen und können in einem Tag oder an einem Wochenende durch-geführt werden – aber Sie können auch einen ganzen Tag mit nur einer der folgenden Aktivitäten verbrin-gen.
Die „Wackelbrücke“ überqueren …
Unsere Reise beginnt an der Millennium Bridge, einer Fußgängerbrücke aus Stahl, die oft als „The Wobbly Bridge“ (Wackelbrücke) bezeichnet wird. Warum? Weil sie nur zwei Tage nach ihrer Einweihung wegen unkontrollierter, sehr heftiger Schwankungen wieder für den Publikumsverkehr geschlossen werden muss-te. Meine Kinder lieben es, auf der Brücke rumzulaufen und zu hüpfen, um zu versuchen, die Brücke ins Schwanken zu bringen – aber natürlich schaffen sie das nicht! Es macht ihnen einfach unheimlichen Spaß, sich für Zauberer zu halten, die nach den Todessern Ausschau halten, die diese Brücke im Harry Potter-Film „Harry Potter und der Halbblutprinz“ auf dramatische Art und Weise zerstören. Eltern bietet die Brücke einen sagenhaften Blick über die Themse sowie die St. Paul‘s-Kathedrale, welche auf der Nordseite thront. Gegenüber der berühmten Kathedrale befinden sich die Tate Modern Gallery und das Shakespeare’s Globe Theatre, welche beide absolut sehenswert sind. Unter der Brücke spielen die Kinder Schatzsuchen und machen sich am Flussufer der Themse auf die Suche nach wertvollen Fundstücken wie zum Beispiel jahr-hundertealten Schmuckstücken. Letztes Mal waren meine Kinder ganz enttäuscht, dass wir nicht angehal-ten haben. Stattdessen sind wir auf einen Klipper gesprungen, um das Abenteuer Richtung Embankment fortzusetzen.
Über den Wolken …
Eine Entenfahrt …
Das ist mit Abstand die ungewöhnlichste Sightseeingtour Londons: eine Fahrt mit der London Duck Tour, die nicht nur den Touristen, sondern auch den Londonern selbst sehr gefällt. Diese aus der Zeit des 2. Weltkriegs stammenden Fahrzeuge sind eine Mischung aus Lastwagen und Schiff und zeigen Ihnen beide Seiten Londons, Land und Fluss. Die Firma bietet klassische Touren oder Thementouren an, wie zum Bei-spiel Piraten- oder James Bond-Abenteuer. Meine Kinder lieben ganz besonders die Piraten-Abenteuer, weil es eine Schatzkarte gibt, mit Orten, die es zu finden gilt, und der Aufforderung, laut „Avast“ (Stop!) zu rufen, sobald sie fündig geworden sind. Diese Rundfahrt macht einfach unheimlich Spaß und auch Passan-ten bleiben manchmal staunend stehen. Nach einer Fahrt entlang Westminster, Piccadilly und dem Palast geht es im Schnelltempo Richtung Vauxhall Bridge, wo sich die Ente in die Fluten der Themse stürzt, ganz in der Nähe des MI5. Früher dachten meine Kinder, das MI5 sei nur eine Legende, jetzt sind sie ganz ge-spannt darauf zu erfahren, wo sich das Hauptquartier des britischen Inlandsgeheimdienstes tatsächlich befindet. Die Schiffstour bietet einen Blick auf die Parlamentshäuser. Wir haben den auf der Terrasse ste-henden Politikern zwar zugewinkt, doch sie haben uns nicht beachtet – na sowas!
Königliches Picknick …
Nur einen Steinwurf von der Waterloo Bridge entfernt und durch Westminster hindurch haben wir die Dis-trict Line genommen (weil die Kinder die neuen Züge lieben), die von Embankment bis St. James fahren, wo Sie der tollste Picknick-Spot Londons erwartet. Natürlich hat die englische Hauptstadt viele schöne Parks, die sich absolut für ein Picknick eignen, aber dies ist unsere absolute Lieblingsstelle! Hyde Park ist zwar groß und man kann dort problemlos den ganzen Tag verbringen, während die Kensington Gardens mit dem Diana Memorial Spielplatz auch für Kinder geeignet sind … Nur ist dort immer sehr viel los. Der St. James Park hingegen verfügt über einen See und eine wundervolle Brücke in seiner Mitte. Das idyllische Ambiente bringt etwas Ruhe in Ihren London-Aufenthalt. Ich genieße es, durch die vielen blühenden Alleen zu flanieren und Buckingham Palace zu bewundern, während die Kinder den Tauben hinterherlaufen! Meis-tens gibt es dann noch ein leckeres Eis, welches den Kleinen genügend Energie verleiht, um mit ihnen bis zum Horse Guards zu gehen. Der Spielplatz verfügt über Picknick-Bänke – und es gibt immer ein paar Enten, die sich über die Reste freuen.